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Am 15.03.2016 erhielten die Tischler Besuch von Prof. Dipl.-Ing- Martin Stosch, Lehrgebiet Holz- und Möbelkonstruktion sowie Möbeldesign und Produktentwicklung an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Lemgo. Die Hochschule im Herzen des Standortes der deutschen Möbelindustrie ist führend auf dem Gebiet der Leichtbaukonstruktionen und Herr Professor Stosch Vorsitzender der Interessengemeinschaft Leichtbau e.V.

Herr Professor Stosch informierte die Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe sowie die Kollegen Diekamp und Schmitz zum Thema Leichtbau und stellte dabei auch unzählige Materialen anhand von Produktmustern vor.
In seinem Vortrag spannte er den Bogen von der Notwendigkeit der Material- und Gewichtseinsparung bis hin zu der Verwendung in der Praxis mit ihren sich ändernden Anforderungen an die Verbindungstechnik.
Erschreckend war dabei z.B. die Information, dass bereits heute der Verbrauch den Nachschub am Rohstoff Holz überschreitet und ein Großteil des nur langsam nachwachsenden Materials für die Energiegewinnung in der Industrie einfach verheizt wird. Aber Herr Professor Stosch ging nicht nur auf die ökologischen Aspekte ein, sondern machte auch an Beispielen aus dem Alltag deutlich, dass ohne Einsparung von Gewicht viele Dinge in Zukunft nicht mehr so gebaut werden können wie gewohnt. Allein eine Änderung der Führerscheinklassen und damit die Beschränkung, ein Wohnmobil nur noch bis 3,5t fahren zu dürfen, macht einen Fahrzeugausbau, wie vor einigen Jahren üblich, heute undenkbar.
Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, Platten mit Füllungen aus Holzresten, Papierwaben oder Stabilisierungen aus Pflanzenfasern und Kunststoff hautnah zu erleben und teilweise auch Festigkeiten selbst zu testen.
Da das Thema Leichtbau in den Fachbüchern noch keinen Einzug gehalten hat, wurde der Besuch von allen Beteiligten als gelungene Bereicherung empfunden, denn Fortbildungen zu diesem Thema sind ebenso schwer zu finden. Obwohl diese innovativen Materialien im Handwerk bisher nicht die verdiente Beachtung finden, sind sie aus dem industriellen Möbelbau heute nicht mehr wegzudenken, so dass man davon ausgehen darf, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann sie die heute üblichen Werkstoffe in der Praxis des Tischlers ablösen werden.

 

Förderung der grenzüberschreitenden Mobilität in der Berufsausbildung