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Es war September, es war gutes Wetter und es war Zeit für eine Klassenfahrt. Das jedenfalls dachte sich die neue Oberstufe der HBI und ist im September nach Holland aufgebrochen um das Segeln zu erlernen. Aber nicht nur das: Strand, Fahrrad fahren, schwimmen und chillen stand ebenfalls auf dem Programm (und wie man sich denken kann, wurden gerade letztere Programmpunkte hervorragend umgesetzt...). Dabei wäre die Fahrt fast gar nicht zustande gekommen, denn Frau Huckenbeck, die großartige Vorarbeit bei der Planung geleistet hat, ist kurzfristig ausgefallen. Zusätzlich haben uns die niederländischen Ticketbuchungen fast einen Strich durch die Rechnung gemacht.... Aber lesen Sie im Folgenden selbst, wie es sich zugetragen hat:

 

 

Antidemenztraining für pensionierten Kollegen

 

Ich wurde angesprochen die Vertretung für eine plötzlich erkrankte Kollegin auf einer Klassenfahrt der HBI 51 zu übernehmen.

Eigentlich brauchte mich der Kollege Kuhlemann nur, um gelegentlich während des Segelns auf meine wasserdichte Uhr zu schauen, denn die Klassenfahrt war gut organisiert und die Schüler waren motiviert diese Klassenfahrt harmonisch zu gestalten.

Die Anreise verlief reibungslos. Das Umsteigen während der Bahn- bzw. Busfahrt wurde souverän absolviert, auch wenn es einmal schnell gehen musste.

Die Belegung der Zimmer im Hostel in Heeg wurde ohne Diskussionen durchgeführt, da die Schüler schon die Gruppierung eigenständig erarbeitet hatten.

Der geniale Einfall der Organisatoren der Fahrt, Kollegin Huckenbeck und Kollege Kuhlemann, Fahrräder auszuleihen wurde schon gleich am ersten Tag realisiert. Die Fahrräder haben vieles erleichtert: die Fahrten zu Segelschule, zum Strand, nach Sneek sowie zum Supermarkt. Allerdings wurde dadurch der Aktionsradius der Schüler erweitert. Durch die strikte Anweisung die jeweiligen Ziele per SMS an Kollegen Kuhlemann zu melden war die Aufsichtspflicht weitgehend erfüllt ohne die Schüler zu gängeln.

Das gebuchte Segeln sollte bei einer Wiederholung auf ein bis eineinhalb Tage reduziert werden oder als intensiver Segelkurs auf geeigneten Segelbooten durchgeführt werden.

Der Schachzug der Organisatoren gleichzeitig mit einer Mädchenklasse der Berufsbildenden Schule aus Wittmund das Hostel zu buchen, erleichterte Kollegen Kuhlemann und mir die Organisation der Aktivitäten nach dem Abendessen.

Die Rückreise verlief genauso reibungslos wie die Hinreise. Allerdings war es manchmal nötig, außergewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen, um übermüdete Schüler zum Umsteigen zu animieren.

Das gemeinsame Schwimmen, die Gespräche mit den Schülern, das gemeinsame Singen zur Gitarre am Strand und im Hostel haben mich vergessen lassen, dass ich ja eigentlich schon pensioniert bin.

Für die nächste Klassenfahrt sollte das Bremsen mit geliehenen Fahrrädern auf Kies trainiert werden. Ebenso wäre es sinnvoll ausgewählte Schüler daran zu erinnern, dass Jugendsprache mit hohem Fäkalanteil nicht in allen Lebenslagen Basis der Kommunikation sein kann.

Schön dass ich dabei sein durfte

Wilfried Jörres

 

(Geschrieben von einem ehemaligen Lehrer des Berufskollegs, der spontan als Begleitperson eingesprungen ist. Hierfür an dieser Stelle noch einmal besten Dank an dich, Wilfried, es war klasse!)

 

Förderung der grenzüberschreitenden Mobilität in der Berufsausbildung