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Tischler-Innung Kreis Viersen feierte Lossprechung mit dem Nachwuchs

 

 21 Tischler-Gesellen, darunter eine junge Frau, wurden von derTischler-Innung Kreis Viersen losgesprochen.

„Heute ist Erntetag“, sagte Ehrenobermeister Robert Hellmann, bevor er 21 junge Tischlerinnen und Tischler aus dem Kreis Viersen offiziell in den Gesellenstand erhob. Die Lossprechungsfeier der Tischler-Innung fand im Berufskolleg in Viersen-Dülken statt.

Felix Steinbergs hat bereits die zweite Ausbildung abgeschlossen, und er hat es richtig gut gemacht: Der 27-jährige Nettetaler legte die beste Prüfung ab. Zuvor hatte erVeranstaltungstechniker gelernt. „Ich wollte jedoch lieber mit einem richtig schönen Werkstoff arbeiten“, sagt er, „Holz ist warm, es lebt.“ Sein Gesellenstück ist ein Sideboard, bei dem er Kopfholz verarbeitet hat. Deshalb hat er das gute Stück „Holzkopf“ genannt. Steinbergs bleibt als Geselle seinem Ausbildungsbetrieb, der Fruhen Messebau GmbH & Co. KG in Viersen, treu.

„Das Tischlerhandwerk bietet viele Chancen. Es gibt euch den Einsatz, den ihr in eurer Lehrzeit gebracht habt, auf Zins und Zinseszins zurück“, sagte Uwe Sötje, Obermeister der Tischler-Innung Kreis Viersen, den jungen Handwerkern. „Ihr könnt heute stolz auf euch sein – und wir sind stolz auf euch“, fügte er hinzu.

Das galt natürlich auch für die Sieger im Wettbewerb „Die gute Form“, bei dem die Gesellenstücke von einer Fachjury vor allem nach dem Design beurteilt wurden. Der Viersener Felix Felder (Ausbildungsbetrieb: Thomas Danners) belegte mit einem Highboard den ersten Platz. Der Clou: Die Schubkästen wirken, als ob sie schwebten – eine zwölf Millimeter dicke Plexiglasscheibe hält sie unsichtbar in der Luft. Die Holzfront hat der 21-Jährige aus einem Eichenfurnier in „Rough-Cut“ gefertigt. Felix Felder erzielte auch das drittbeste Ergebnis der Gesellenprüfung. Sein Vater ist ebenfalls Handwerker, er baut Glasdächer mit Metall. „Das Material ist mir zu kalt, deshalb habe ich mich für den Tischler-Beruf entschieden“, sagt Felder und fügt hinzu: „Dieses Handwerk ist so vielfältig und faszinierend.“

Werner Thelen gab die weiteren Preisträger des Design- Wettbewerbs bekannt: Jan Böll aus Nettetal (Schreinerei Klaus Hegholz) belegte mit einem Schreibtisch in Eiche und Wenige den zweiten Platz – er wurde auch Zweiter in der Gesellenprüfung. Anne Küppers aus Niederkrüchten, die einzige Frau dieses Tischler-Jahrgangs, wurde Dritte mit einem Sideboard aus lackiertem MDF mit Eichenfronten. Ihre Ausbildung hat sie im Betrieb von Philip Kentsch in Schwalmtal absolviert. Belobigungen gab es für Alexander van de Weyer aus Brüggen (Fa. Hubert Lorenz, Schwalmtal) und Moritz Jansen aus Mönchengladbach (Fruhen Messebau, Viersen).

Das Tischlerhandwerk sei ein Beruf, „der ein Grundbedürfnis unserer Gesellschaft befriedigt“, sagte der Leiter des Berufskollegs Viersen, Karl-Heinz Greverath, in seinem Grußwort. Die Menschen hätten Freude an schönen Möbeln aus dem Naturwerkstoff Holz, der sich hervorragend mit weiteren Materialien wie Glas oder Metall kombinieren lasse. All das finde man auch in den Gesellenstücken. Greverath: „Das zeigt, wie nah Sie am Puls der Zeit sind. Und die guten Prüfungsergebnisse belegen, dass im Tischlerhandwerk solide und gut ausgebildet wird.“

Die besten jungen Tischler in der Gesellenprüfung und im Wettbewerb „Die gute Form“ (v. r.): Prüfungsbester Felix Steinbergs, Anne Küppers (3. im Design-Wettbewerb), Gute-Form-Sieger Felix Felder (zugleich 3. in der Prüfung) und Jan Böll (jeweils 2.).

 

 

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