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Auslandspraktikum der Höheren Berufsfachschule Soziales in Südfrankreich
14. - 20.09.14

Am Sonntagabend, den 14.09 ging es los. Mit dem Bus fuhren die Oberstufen der Höheren Berufsfachschule Sozialwesen in die südfranzösische Region Languedoc-Roussillon, um dort verschiedene soziale Einrichtungen und ihre Arbeit sowie Land und Leute kennenzulernen.

Nach einer kurzen Nacht sind wir gegen 9:00 morgens an unserem ersten Ziel angekommen - der kleinen Stadt Sauve in den Bergen nördlich von Montpellier. Dort setzten wir die mitreisenden ErzieherInnen der Fachschule, die dort  theaterpädagogische-Workshop erleben durften, ab.

Wir erkundeten währenddessen die hübsche, kleine Stadt. Nach der Weiterfahrt kamen wir um 13:00 an unserem Ziel, dem Hafenörtchen Le Grau du Roi in der Camarque an - früher als erwartet und mit wundervollem, warmem und sonnigem Wetter. Zuerst mussten wir einkaufen, da wir uns in unseren Bungalows komplett selbst versorgen mussten.

Am nächsten Morgen wir machten uns auf den Weg nach Montpellier. Dort besuchten wir ein Jugendwohnheim und ein Frauenhaus. Im Frauenhaus erfuhren wir viel über die Arbeit der Einrichtung und das Leben dort. Vor der Einrichtung gibt es Kameras, die jeden überprüfen, der in das Haus möchte -  zur Sicherheit für die Frauen. Die Frauen haben eine eigene kleine Wohnung, gekocht wird in einer Gemeinschaftsküche. Außerdem gibt es einen Spielraum für die Mütter und Kinder. Den Frauen werden in der Einrichtung bei verschiedensten Dingen unterstützt:  Formulare ausfüllen für  Zuschüsse beim Arbeitsamt, das Suchen einer Arbeitsstelle etc. Durch gemeinsames Kochen und Grillfeste im Garten werden sie wieder in die Gesellschaft eingegliedert. Die Frauen dürfen ca. ein halbes Jahr im Frauenhaus wohnen. Eine Verlängerung bis zu einem Jahr ist möglich. Für die Mitarbeiter ist es sehr schwer berufliches und privates zu trennen, vor allem wenn man selber Kinder hat. Als Mann ist es kein Problem dort zu arbeiten,  denn sie wollen den Frauen in der Einrichtung zeigen, dass nicht alle Männer gewalttätig sind und es Männer gibt, die sich gut um einen kümmern.

In das Jugendwohnheim werden jugendliche Problemkinder aufgenommen und betreut. Sie werden in mehreren Gemeinschaftszimmern mit 1-2 Zimmergenossen untergebracht  Es werden verschiedene Projekte angeboten an denen die Jugendlichen freiwillig mitarbeiten können. Es wird versucht die Kinder in die Gesellschaft zu integrieren und ihnen eine Perspektive für das zukünftige Leben zu bieten. Sie können bis zu ihrem 21. Lebensjahr dort wohnen, sobald dieses allerdings erreicht ist, müssen sie das Haus wieder verlassen und sind vollständig auf sich allein gestellt. In dem Haus  wird mit 1:1 Betreuung gearbeitet, für jedes Kind ist ein Sozialarbeiter da. So sollen die Jugendlichen besser geführt werden.

Unser Ziel am zweiten Tag war die Stadt Montpellier. Nach einer Führung durch die Stadt inkl. Quiz hatten wir freie Zeit, um zu essen und zu shoppen. Auf dem Rückweg stoppten wir an einem Kinderkrankenhaus, das spezialisiert auf Amputationen und Prothesen ist. Durch die einmalige Lage direkt am Strand mit Meerblick genesen die Kinder hoffentlich schneller…

Um die Spezialitäten der Region – wie Wein, Salz Essig  und vieles mehr – kennenzulernen, besuchten wir ein spezielles Geschäft. Eine kleine Weinverkostung für uns alle war inklusive und wir konnten Wein und anderes für unsere Familien kaufen. Am Abend konnten wir typische Speisen kosten. Unsere Lehrer Frau Richter, Herr Dr. Unzner und Herr Diete luden uns in ihr Haus ein und boten uns  Schnecken, Muscheln und Crevetten sowie nationale Getränke an. Viele haben auch probiert, doch den Geschmack von jedem hat es natürlich nicht getroffen.
Am nächsten Tag sind wir nach Arles gefahren, um das großartige Kolosseum zu bestaunen und in den vielen Souvenir-Läden Andenken zu kaufen. Anschließend machten wir uns auf dem Weg zu dem alten Wallfahrtsort Saintes-Marie-de-la-Mer, wo es eine alte Pilgerkirche und einen schönen Yachthafen gibt.

Abends ist die ganze Gruppe zusammen in ein Restaurant gegangen, wo es ein drei Gänge Menü. Dort hatten die Lehrer dann auch für jeden von uns ein kleines Geschenk: ein Armband mit drei Perlen in den Farben blau, rot und weiß.
Am letzten Tag besuchten wir eine weitere soziale Einrichtung:  ein Behindertenzentrum, direkt am Strand. Der Leiter der Einrichtung  hat uns durch das von ihm mit erbaute Zentrum geführt. Hier gab es ein Strandcafé, in dem die Behinderten selbst arbeiteten und sehr stolz darauf sind. In der Einrichtung gibt es viele spezielle Räume für die Bewohner, wie Physiotherapie, Lichttherapie, Wassertherapie…

Kira Rach

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